Ausstellung im Foyer der Klinik. 01.06. bis 30.06.2012
A. Th. Kaczorowski lebt und arbeitet in Ostwestfalen. „So weit ich mich erinnere, bin ich 1951 als freier Künstler in Detmold geboren“, schreibt er in seiner selbst verfassten Vita, „… die vermehrte Intellektualisierung und Akademisierung der Kunst ist mir gruselig. Ich möchte aber über dieses Thema nicht weiter räsonieren.“ „… ‚Erst da kann Kunst frei sein, wo sie nicht mehr Kunst zu sein braucht.‘ Das ist gewissermaßen mein Credo.“ „Gern zitiere ich in diesem Zusammenhang Theodor W. Adorno“, so Kaczorowski weiter, „… ‚Aufgabe von Kunst ist es heute, Chaos in die Ordnung zu bringen.'“
Der Bildermacher A.Th. Kaczorowski sagt über seine Arbeiten:
„Wer in meinen Bildern nach Aussagen oder „Was hat der Künstler damit gemeint“ sucht, kann genauso gut in seinem Fernsehgerät nach Ulrich Wickert suchen …“ Gern malt er auch einmal mit einem Backpinsel, wenn nichts anderes zur Hand ist. Über alle konventionellen Techniken setzt er sich hinweg.
Seine recht großformatigen Malereien Öl auf Leinwand sind kein rein abstraktes Einfangen fixierter Energie, sondern sie verknüpfen abstrahierende Landschaftsbetrachtung mit surreal hineingesetzten Menschen oder Tieren. Durchgängig fällt auf, dass die Menschen sich in einem riesenhaften, oft diffus bleibenden Landschaftsraum wiederfinden.
Eine mögliche Interpretation dafür wäre: der Mensch im weiten Raum. Doch dies soll mal dahingestellt sein, denn von einer Konkretisierung seiner Werke hält Thomas Kaszorowski nicht viel.
Hier eine Tänzerin, dort ein Soldat, da ein Pärchen oder drei Männer, die suchend umherzugehen scheinen. Häufig durchziehen diese Räume auch Streifen naturalistisch ausgemalter Meerwellen. Kaczorowskis Farbpalette enthält viel dunkleres Blau und viele Erdtöne. Beides trägt zu einer melancholischen Stimmung seiner Bilder bei.
Kaczorowski sagt selbst: „Über meine Bilder zu reden, zu diskutieren, ist so wie Pantomime im Radio …
„Das Eingehen auf meine Bilder ist so eher ein Sich-selbst-anschauen, so wird jedes Bild zu einem Spiegelbild des Betrachters.
Ich will meine Malerei nicht auf das Zurschaustellen von Fertigkeiten reduziert sehen …Mit der gleichen kreativen, unbefangenen und distanzlosen Empathie des Malers muss auch der Betrachter meiner Arbeiten auf die Bilder zugehen …
… Bei Lichte besehen male ich, und das seit Jahrzehnten, weil meine liebe Mutter immer beteuerte, wie gut ihr das Bild doch gefiele, wenn ich als Kind etwas für Sie gemalt hatte …Mein Kunststudium habe ich erfolgreich abgebrochen!
… So schaffen meine Hände beim kreativen Arbeiten, sozusagen wie bei der Prokreation.
Das Bild entsteht einfach aus mir, bis zur Geburt …
Dann beschäftige ich mich mit diesem Kind noch eine Weile, versuche es zu formen, zu gestalten. Danach ist es erwachsen.
Fertig!