Lippe-aktuell, 6. März 2013
Lippischer Sängerbund nimmt sich der Frühförderung an
Leopoldshöhe (kd). „Wir haben ein Mitgliederproblem“ stellte Norbert Arnold, Präsident des Lippischen Sängerbundes (LSB), nüchtern fest. Aus diesem Grund setzt der Verband auf Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung, sagte er vor 150 Delegierten beim Sängertag am Samstag in Leopoldshöhe.
„Es wird eine immer drängendere Aufgabe, die Anzahl der Chöre einigermaßen auf dem derzeitigen Stand zu halten“, sagte Arnold. Dennoch konnte 2012 „ein leichter Abwärtstrend“ nicht aufgehalten werden.
Im Laufe des Jahres haben sich der Frauenchor Lockhausen, der Männergesangverein Eintracht Lüdenhausen und der Gemischte Chor Bexterhagen aus dem LSB abgemeldet. Somit hat sich die Zahl der Ensembles im LSB auf 103 verringert. Arnold ließ keinen Zweifel daran, dass die Altersstruktur der insgesamt 2.598 Mitglieder (unter ihnen 219 Jugendliche) diese Entwicklung befördert. Um die Zukunft des Chorwesens zu sichern, setzt der LSB auf Nachwuchsarbeit. So beteiligt er sich aktiv an der landesweiten Initiative „Toni singt im Liedergarten“. Bei dieser Frühförderung steht der Spaß am Musizieren mit der eigenen Stimme im Mittelpunkt. In Lippe fanden im vergangenen Jahr sieben Schulungen dazu statt. Während einer ganztägigen Veranstaltung im Oktober haben die Landesfamilienministerin Ute Schäfer und der Präsident des nordrhein-westfälischen Chorverbandes, Hermann Otto, den LSB für die erfolgreiche Arbeit gelobt, das Singen zu fördern. Denn landesweit nehmen die Lipper einen Spitzenplatz bei den „Toni“-Maßnahmen ein.
Als weiteres positives Beispiel führte LSB-Präsident Arnold einen neu gegründeten Jugendchor an: Im vergangenen Jahr wurde „Soundtrack“ mit 27 Sängerinnen und Sängern in Lage aus der Taufe gehoben. Ferner haben sich Mitarbeiter des Klinikums Lippe in Detmold zum Singen zusammengefunden. Mit dem Klinikum wurde außerdem vereinbart, dass hier jeden Monat ein Chor auftreten kann. Das Interesse ist groß: Die zwölf Termine des laufenden Jahres sind bereits vergeben. „Wir wollen eine positive Wahrnehmung der Chöre erreichen“, fasste Arnold die Bestrebungen zusammen. Dazu zählte er auch eine intensive Weiterbildung. Hier bestehen zahlreiche Angebote, außerdem werden im laufenden Jahr vier Ensembles ihre Meisterchorprüfung ablegen. Am 6. und 7. Juli wird es wieder das Chorfestival in „Töne pur“ in der Detmolder Innenstadt geben. Im vorigen Jahr gab es 30 Konzerte auf drei Bühnen.
Bei den Wahlen wurden die Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Als Präsident fungiert weiterhin Norbert Arnold, sein Stellvertreter ist Ray Moses, Hartmut Roestel und Olaf Lücke sind für die Finanzen zuständig, Rudolf Wattenberg für die Öffentlichkeitsarbeit. Der Sängertag fand erstmals in Leopoldshöhe statt. Klaus-Walter Genett, Vorsitzender des Männergesangvereins (MGV) Leopoldshöhe, verwies darauf, dass insgesamt 450 Einwohner einem Chor angehören. „Man kann also von einer recht sangesfreudigen Gemeinde sprechen“, meinte er.
Bürgermeister Gerhard Schemmel betonte, dass der MGV „eine ganz wichtige Rolle im Leben der Gemeinde“ spiele und sich bei zahlreichen Veranstaltungen engagiere. Landrat Friedel Heuwinkel dankte den Delegierten der Chöre für ihre ehrenamtliche Arbeit. „Singen ist ein Kulturgut“, sagte Heuwinkel.