cultur-tupfer - Kultur im Krankenhaus

Besondere Ausgabe der „SonnTakte“

Lippe aktuell

Musikschüler und Vorleser unterhielten gemeinsam kleine Patienten.

 

Detmold (ab). Niemand liegt wirklich gerne im Krankenhaus – schon gar nicht in der Weih- nachtszeit. Der Verein „Cultur- Tupfer“ sorgt da das ganze Jahr über mit verschiedenen Angeboten für Abwechslung. Jüngst gab  es eine  besondere  Ausgabe der  „Sonntakte“: Schülerinnen der Musikschule Großenmarpe und ein  Vorleser unterhielten die jungen Patienten der  Station 2d  der Familienklinik.
Zur Einstimmung begrüßt Zirkusclown  „Peppo“, – gespielt von Vorleser Hans-Dieter Woll- mann – die  Kinder  und   ihre Eltern. Jeder darf  einmal seine  rote Clownsnase drücken, die dabei lustig quietscht. So eine Handpuppe breche schnell das Eis und  sorge für einen entspannte Atmosphäre, erklärt Wollmann später im Gespräch mit „Lippe aktuell“. Jeden Dienstagmorgen ist er auf der Kinderstation der Familienklinik von Zimmer zu Zimmer unterwegs und liest den kleinen Patienten vor. „Die Kinder merken: der hat Zeit für mich“ erklärt der Sandebecker. In einem großen Trolley hat er seine vielen Bücher dabei, aus denen sich die Kinder Geschichten aussuchen dürfen. Diesmal hat Wollmann die Geschichten ausgesucht . Nach dem Gedicht „Tannengeflüster“  von James  Krüss folgte „Tomte Tummetott“ von Astrid Lindgren. Darin kommt der Wichtel Tomte Tummetott in einer Winternacht aus seinem Versteck auf einem Heuboden  und   schaut  nach den  schlafenden Menschen und  Tieren des Bauernhofes. Tomte ist der  gute Hausgeist des  Hofes, der   den   Kühen, Hühnern und  Lämmern im kalten Winter Mut zuspricht und über die Eltern und Kinder wacht. Zum  Abschluss gab  es mit „Pipi Langstrumpf feiert Weihnachten“ ebenfalls einen Lindgren-Klassiker.
Zwischen den  Geschichten hatten die  Klarinettistinnen Johanna (11 Jahre), Julia  (12
Jahre) und  Wiebke  (9  Jahre) mit  ihrer  Musiklehrerin  Tanja Hilmert   ihre   Auftritte.   Auch bei  ihnen passte der  Einstieg perfekt: „Schneeflöckchen Weißröckchen“ gab  das Wettergeschehen   genau   wider. Die  Musikschule Großenmarpe ist alle zwei Monate im Rahmen  der   „Sonntakte“  in der  Klinik zu  hören. Johanna spielt seit etwa 2  Jahren Kla- rinette, hier  im  Krankenhaus ist es ihr  zweiter Auftritt. Julia,  die  seit  zweieinhalb Jahren  ihr  Instrument spielt, hat schon zahlreiche Auftritte bei Krippenspielen hinter    sich, „für  mich  ist das fast Alltag“, lächelt die  12-Jährige. Wiebke ist seit einem halben Jahr dabei.  Beim  letzten Lied, „Lasst uns froh  und  munter sein“, machen alle mit. Rasseln und Klingeln werden verteilt,  die im Rhythmus bewegt werden.
Natürlich wird auch kräftig mitgesungen, Tanja  Hilmert begleitet an der Gitarre.
Die Idee  zu  dieser Veranstaltung  entstand beim ersten „Welt-Frühgeborenen-Tag“, der  im  November in der Familienklinik begangen  wurde. „Die Musikschule ist dort aufgetreten und  war  ganz begeistert und  wollte gern in der Adventszeit auf den  Stationen der  Familienklinik spielen“, erklärt Bettina Brune vom Klinikum  Detmold. Während der gesamten Adventszeit gibt es verschiedene Angebotefür die Kinderpatienten. Von  Ba- stelnachmittagen über das „Bilderbuchkino“ bis hin  zum Adventskalender, bei  dem jeden  Tag  ein  Kind ein Türchen öffnen darf. Auch der Nikolaus hat der  Familienklinik einen Besuch abgestattet.  Betreut werden die  Kleinen   von  den beiden Erzieherinnen Annette Gans und  Angelika  Böke,  die oft spontan ein Programm entwickeln müssen. „Wir wis- sen morgens oft nicht, wer nachmittags da ist“. Aufgrund der  heutzutage deutlich kür- zeren Liegezeiten kommen die Kinder  viel eher wieder nach Hause. Man versuche auch es hinzukriegen,  dass möglichst niemand über die Weihnachtsfeiertage im Krankenhaus bleiben muss, erklärt Chefarzt Professor Dr. Thomas Brune.