Wegen der „Roten Nasen“
Detmold. Unspaßig hat es der Verein „cultur-tupfer“ gefunden, dass der Berliner Verein „Rote Nasen“ auf dem Marktplatz Spenden gesammelt hat. Dessen Clowns seien hier gar nicht aktiv.
Der „cultur-tupfer“ und der Verein „Dr. Clown“, die wöchentlich die Kinderpatienten der Familienklinik besuchen, halten die Straßen-Werbeaktion der „Roten Nasen“ für unsolidarisch. „In der Bevölkerung entsteht der falsche Eindruck, dass für die Detmolder Klinik-Clowns gesammelt würde“, so Ewald Gancer, Vorsitzender des „cultur-tupfer“, in einer Pressemitteilung. Zwei Klinik-Clowns seien hier jeden Donnerstag im Einsatz und besuchten die kleinen Patienten: Trösten, Zuhören, für Klamauk und Freude sorgen – darum gehe es. Finanziert werde ihr Einsatz mit Spenden von Firmen oder Privatpersonen.
„Von der Spendensammelpraxis der ,Roten Nasen‘ distanziert sich auch der Dachverband ,Clowns für Kinder im Krankenhaus‘“, so Gancer. Deren Vorsitzende Elisabeth Makepeace finde, der Verein „kann aus moralischen Gründen nicht in Regionen sammeln, in denen andere Clowns tätig sind“. Im Streit hätten die „Roten Nasen“ den Dachverband verlassen.
Laut Presse-Info sind die „Roten Nasen“ mit 27 Clowns in Baden-Württemberg, Berlin und Brandenburg in 30 Institutionen aktiv und besuchen jährlich mehr als 30.000 Patienten.
© 2012 Lippische Landes-Zeitung, Samstag 14. Juli 2012